KCNQ2 e.V. beim Fraunhofer Institut zu Besuch
Mai 2025
Am Freitag 28.02.2025 war der KCNQ2 e.V. beim Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP in Hamburg zu Besuch. Vertreten durch Aila und Oliver Coulmann und ihren Kindern, wurden die Forschungstätigkeiten in den Volksparklabs in unmittelbarer Nähe zum Volksparkstadion vorgestellt und die Labore in einem Rundgang besichtigt. Familie Coulmann wurde herzlich von Dr. Philipp Gribbon und Dr. Ole Pless empfangen.
In den Laboren wurden die eingesetzten Zellmodelle, Analyse- und Messsysteme vorgestellt sowie große Sammlungen von Substanzen gezeigt, die von den Forschern in unterschiedlichen Forschungsprojekten benutzt werden, um frühe Wirkstoffkandidaten zu identifizieren.
Beide Wissenschaftler arbeiten am Standort Hamburg an der Weiterentwicklung eines möglichen Wirkstoffes zur Behandlung von KCNQ2-Enzephalopathien. Erste Zwischenergebnisse wurden im September 2024 von Dr. Gribbon im Rahmen des KCNQ2-Familientreffens in Münster vorgestellt. Wie dort erläutert wurde, konnten die Wissenschaftler des Instituts einen Wirkstoff identifizieren, der als Kaliumkanal-Öffner fungiert und eine ähnliche Wirkung wie Retigabin aufweist, ein ehemals zugelassenes, jedoch mittlerweile vom Markt genommenes Medikament.
Der identifizierte Wirkstoff wurde bereits in früheren klinischen Studien untersucht. Diese Studien wurden jedoch nicht abgeschlossen, da der Wirkstoff für den damaligen Anwendungsfall keine ausreichende Wirksamkeit zeigte. Für die Behandlung von KCNQ2 könnte er jedoch ein vielversprechender Ansatz sein. Aktuell arbeiten die Forscher daran, die damaligen Studienergebnisse und Datensätze vom verantwortlichen Pharmaunternehmen zu erhalten, ein komplexer und leider langwieriger Prozess.
Parallel dazu werden bereits die nächsten Schritte eines weiteren Forschungsprojekts geplant. Anträge für eine Fortsetzung und Weiterfinanzierung der Arbeiten ab dem Jahr 2026 sind in Vorbereitung. Dies soll in einem europäischen Konsortium passieren gemeinsam mit forschenden und klinischen Partnern und Patientenorganisationen, die neben Deutschland aus Italien, Frankreich und Belgien stammen.
Für weiterführende Informationen können Sie sich gerne an den KCNQ2 e.V. wenden. Fachliche Fragen werden bei Bedarf an die Kollegen des Fraunhofer-Instituts weitergeleitet.

